Tschüssi


Ebenfalls eine Abart, die mir in Berlin aufgefallen ist: Menschen, die statt Tschöö oder Tschüss Tschüssi sagen. Furchtbar. Haben sich bei mir automatisch disqualifiziert. Bezeichnenderweise ist diese Äußerung auch nur bei weiblichen, zumeist ostdeutschen Mitbürgern oder Thailänderinnen, die sich mit der deutschen Sprache bislang nur in Ansätzen beschäftigt haben, zu finden.

Naja, zu meinem Erschrecken scheint sich diese Abart der ordentlichen Verabschiedung sogar bei einer Bekannten von mir eingeschlichen zu haben. Sie ist zwar weiblich und Branschweig ist auch gefährlich nah an Magdeburg dran, aber das ist noch keine Entschuldigung. Naja, bestimmt sind die Amerikaner daran schuld. Wie auch daran, dass es auf einmal wieder eine ganze Menge an guten Fernsehserien gibt. Neon hat übrigens in der aktuellen Ausgabe einen interessanten Artikel dazu veröffentlicht. Auch lesenswert und überaus unterhaltsam: Die Packungsbeilage/Gebrauchsanweisung für Affären.


5 Antworten zu “Tschüssi”

  1. zu dem kommentar „tschüssi“ kann ich ja kaum was sagen – da ich fast sprachlos bin … um nicht zu sagen erschüttert (wenn ich es mal vorsichtig so ausdrücken darf?). wie kommt man denn dazu jemanden zu „disqualifizieren“ der ein wort so benutzt wie man es selber nicht mag???
    ich weiß ja nicht wo du herkommst, aber du wirst wohl sicherlich keinen waschechten berliner treffen der „grüß gott“ zur begrüßung oder „berliner“ zu einem pfannkuchen sagt.
    berliner sagt man zum beispiel überall auf der welt – nur nicht in berlin.
    mir, einem geborenen (west)berliner ist „broiler“ ein ganz schreckliches wort. aber jemanden anhand der spache seiner herkunftsgegend einzuordnen oder gar zu disqualifizieren käme für mich nicht in frage.
    ansonsten bin auch ich der meinung das kevin auf der kinder-schokoladen-packung nichts verloren hat.

    bekomme ich eine rückantwort auf meinen kommentar und der mühe mich überhaupt damit auseinander gesetzt zu haben oder bin ich wegen permanenter kleinschreibung nun disqualifiziert?
    🙂

    viele grüße
    andreas

  2. mmh, also so siehst du mich dann… da frage ich mich, warum du dich überhaupt noch mit mir abgibst, wo es doch zu meinen lieblingsverabschiedungsworten gehört, die ich nutze. immerhin bin ich damit ehrlich und wie äußert es sich bei dir eigentlich disqualifiziert zu sein?

    bin aus dem tiefsten Osten und es ist nicht schlimm! und bei uns sind berliner auch pfannkuchen. is auch viel logischer, wenn man die einmal mit der uroma selbst gemacht hat 😉

    PS: Die Prinzen – Tschüssi, Mach’s gut –> das sind keine Frauen

  3. TSCHÜSSI RULEZZZZ!!!!!

    Ich als männlicher Ausländer und Berlin-Liebhaber finde es ganz toll wenn ein Berliner oder eine Berlinerin mich begrüsst mit tschüssi.
    Ich bin sehr gespannt was du bei einer Verabschiedung sagst? Grüß Gott? (in diesem Fall begrüsst du keiner, wie unhöfflich), Tschau?, Wiederhören?, Auf Bald?, Hoi?, Heil??
    Nein; ich weiß es schon: du sagst Grütsi und sprichst eine Art Niederdeutsch das mann nur noch spricht in den tiefsten Schichten der Deutschen Kultur. Hui, da riskiert du das mann zu dir sagt: ich mag es nicht wie du sprichst, du bist disqualifiziert!

    TSCHÜSSI
    Robert

  4. Ich bin vor ein paar Jahren nach Leipzig gezogen und muss sagen, dass sich mir dem hiesigen Tschüssi ebenfalls die Nackenhaare aufrichten. Wahrscheinlich wurde das Tschüss eingeschleppt und mit schwäbischem Idiom gekreuzt. Solche Kreationen gibt´s hier öfter. Geschmackssache.

    TSCHÜSS

    wikinger

  5. @Wikinger: Bei Schwabenkreuzung müßte es eigentlich Tschüssli oder Tschüssele heißen. Aber keine Panik, durch den Balkaneinfluß in Berlin wird man dort bestimmt bald Tschüssü sagen.

    Tschüssikowskiskaja

    Uli

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