Ferkeleien und Stiefelsaufen


Köln ist bekanntermaßen meine erklärte Lieblingsstadt (nein, Hamburg kann nicht dagegen ankommen) und daher habe ich mich dazu entschlossen, dass auch diese Stadt eine Rubrik in meinem Blog verdient hat.

Auslöser dafür war eine Begegnung mit einer armen, verwirrten Hamburgerin, die ich auf der Hinfahrt nach Münster an diesem Wochenende im Zug gesprochen hatte. Sie wollte sich doch tatsächlich in die Tourihölle „Altstadt“ stürzen!

Um das zu ändern, wird es in loser Folge ein paar Tips und Reviews von meist touristenfreien Plätzen in Köln geben, insbesondere rund um die Ringe und die Zülpicher.

Den Anfang macht hier das Ferkulum, ein Gyrosladen auf der Zülpicher Straße, der mir bis zu diesem Wochenende nie so richtig im Gedächnis hängengeblieben ist.
Essen auf der Zülpicher Straße ist nämlich für mich untrennbar mit dem La Croque verknüpft. In diesem Laden – kleine Geschichte und Kritik folgt bestimmt – esse ich nämlich schon seit knapp 10 Jahren immer gut und gerne. Selbst die Umwandlung zu einer Cocktail-Lounge ist der Küche nicht negativ bekommen.

Dieses Wochenende waren wir jedoch anderweitig auf der Zülpicher unterwegs und ein akuter Hungeranfall von Mira, Volker, Mel und mir führte dazu, dass wir zu 3/4 ins Ferkulum verschwanden, wo es laut Miras Freundin Claudia den wohl besten Gyros around geben sollte.
Und, Claudia hatte recht. Für 3,40 EUR bekommt man dort einen perfekten Gyros – und das sage ich als chronischer Gyroshasser und Dönerliebhaber. Das Fleisch war vergleichsweise mager, hatte keine schwabbeligen Stücke und naja, es gibt das Zeug bis mitten in der Nacht frisch. Also, definitiv ein „Daumen hoch“.

Anschließend verschwanden wir dann in den „Stiefel„, ebenfalls auf der Zülpicher. Diese Kneipe, die meines Wissens nach lange Zeit fester Treffpunkt der Kölner Antifa war, schenkt wohl das preiswerteste Bier auf der gesamten Straße aus (0,2l Gaffel für 1,30 EUR).
Desweiteren gibt es im chronisch vollen Inneren einen Flipper, einen Billiardtisch sowie einen Kicker. überhaupt war die Atmosphäre dieses Ladens sehr speziell und gut mit dem Flair des Hamburger Bergs zu vergleichen. Ich hatte jedoch persönlich den Eindruck, dass hier zu viele „hippe Alternative“ rumhingen und die Authentizität dieses Ladens darunter ein wenig gelitten hat. Desweiteren führt der Stiefel weder Bionade noch Mate, nicht einmal Afri Cola war dort zu bekommen. Ich selbst fühlte mich auch nicht besonders wohl dort, allerdings kann das auch an meiner allgemeinen Müdigkeit gelegen haben.

Klar, der Stiefel ist kultig, aber die Wiederholungsgefahr für einen Besuch ist sicherlich nur nach mehreren Wochen Kickertraining in der Firma gegeben.

Unsere Niederlassung verfügt nämlich in der Tat, genau wie der Fachbereich, über einen Kicker. ebenfalls in direkter Nähe zur süßigkeitenkiste und dem Getränkeautomaten. Und auch bei uns belagern die „üblichen Verdächtigen“ diesen Kicker in schöner Regelmäßigkeit. Nachdem ich mich mal gegenüber meinem Chef darüber verwundert gezeigt hatte (denn auch während der Arbeitszeit stehen da immer mal wieder Leute rum), kommentierte er das nur mit einem kurzen: „Sssssh, die kickern gerade um die nächste Gehaltserhöhung….“. Immerhin, ich bin gewarnt… 🙂


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