Es scheint, als würde es in meiner Generation – den Twentysomethings (was natürlich auch die Thirtysomethings beinhaltet, die in Kiezläden noch auf 26 geschätzt werden) – ein paar zentrale Motive geben, die einen Großteil der Gespräche beherrschen:
Verantwortung im Beruf übernehmen und sich selbst beweisen, sesshaft werden – vielleicht auch in einer neuen Stadt, ein gesundes Mittelmaß zwischen Arbeit und Restleben finden und dabei vielleicht noch etwas „Gutes“ tun und insbesondere auch die Ablösung von den Eltern und das Erwachsenwerden.
Und so ist es ganz natürlich, dass nicht nur die Neon diese Themenkomplexe als ganz zentral ansieht und damit rund 80% des redaktionellen Inhalts bestreitet, nein auch die Gespräche in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und Partydiskussionen mit wildfremden Menschen drehen sich um diese Themen:
So wie wir früher über LKs, gegenwärtigen Status der Bemühungen des Führerscheinerwerbs („Ich hab die Theorie schon“ – „Neee, ich muss die noch machen, dann erst darf ich Fahrstunden nehmen…“) und potentielle Studiengänge diskutiert haben, fragt man sich heute, wie lange man denn noch in WGs wohnen kann, obwohl man gar nicht mehr studiert, ob eine 50+ Stunden Woche wirklich normal ist und ob man wirklich spießig ist, wenn man donnerstags abends ob des drohenden Arbeitstagsmorgens doch um 22h nach Hause geht.
Ein Thema was bei diesen Diskussionen – und so auch Samstagabend um 3:30h irgendwo auf den Ringen in Köln auf der Suche nach einer U-Turn-Gelegenheit aufkam ist die Frage, wann man denn nun wirklich „erwachsen“ ist.
Theorien gehen hier von „ne Familie ernähren können“ über „nicht mehr von den Eltern Geld zugesteckt bekommen“, „ausgezogen sein“, „zu Vengaboys Party machen können, ohne das peinlich zu finden“ bis hin zu „Verantwortung übernehmen können“.
Wenn Ihr eine Meinung zu dem Thema habt – über eine Antwort in Form eines Kommentars oder ausführlicheren Blogeintrags zum Thema (dann aber bitte mit Trackback) würde ich mich von den üblichen Verdächtigen und den Restbloglesern sehr freuen.
[kurz vor Bremen; Ho Ho Vengaboys! – Vengaboys]
4 Antworten zu “Erwachsen werden”
Erwachsen sein heisst fuer mich, unabhaengig von irgendjemanden sein, sei es Eltern oder sonst irgendjemand. Einfacher gesagt:
Wenn man auf seinen eigenen Beinen stehen kann, hinfaellt und von allein wieder aufsteht.
Das ist fuer mich die Bedeutung von ‚erwachsen sein‘.
Wobei ich nicht sagen will, dass wenn ein guter Freund (oder sonstwer) dir eine helfende Hand reicht, das dies schlecht ist und bedeutet das du nicht erwachsen bist.
Have a nice day Christian.
Gruss aus der Eifel
Rainer
„Erwachsen sein“ das bedeutet für Mich:
Du kannst Dir (und dann auch Anderen) Deine Welt erklären.
Du weist „wie“ und „warum“ Du so handelst, und bist bereit die Konsequenzen dessen zu tragen. (Ich kenne Menschen, aller Alterklassen, die können das bis heute noch nicht.)
mfG Mütze (demnächst 44)
„Erwachsen Sein“ bedeute für Mich:
Du kannst Dir (und dann nur Anderen) Deine Welt erklären.
Du weist „wie“ und „warum“ Du so handelst, und bist bereit die Konsequenzen dessen zu tragen. (Ich kenne Menschen, aller Altersklassen, die können das noch immer nicht)
mfG Mütze (44)
Ich glaube, daß niemand je ganz erwachsen wird. Man kann in einzelnen Situationen erwachsen handeln… aber irgendwo scheitert man doch immer damit. Nobody’s perfect. Außerdem ist Kind sein manchmal auch wünschenswert.
Wenn ich eines in der Teeniezeit gelernt habe, dann ist es, daß die Menschen, die wirklich erwachsen handeln, üblicherweise diejenigen sind, die nicht bewußt versuchen, erwachsen zu handeln.