So, jetzt kann ichs ja auch öffentlich machen, da ich wieder zu Hause bin und die Einbrecher daher nicht mehr zuschlagen können:
Auch dieses Jahr war ich auf der Kinderfreizeit in Einbeck, die sogar über eine eigene Website (http://www.drk-kinderfreizeit-einbeck.de) verfügt.
Da könnt Ihr nachlesen, was wir den Tag über so mit den Kids getrieben haben und auch ein paar Fotos sehen.
Wrap-up der Aktion:
Ich habe gemerkt, dass mir Arbeit mit Kindern enorm viel Freude bereitet. Ich habe auch gemerkt, dass ich mit zu kleinen Kindern und „schwach bestromten“ Kindern nicht viel anfangen kann. Kinder müssen mich verstehen können und gute Ansätze zeigen, damit ich sie wirklich mag und mich auf sie einlassen kann und Freude an der Arbeit mit ihnen habe. Ideal sind hier Gymnasiumskinder ab ca. 11-12. Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss, mich auch auf andere Kinder einlassen zu können. Aber, auch das eine oder andere Kind, dass nicht ganz in das „ich mag diese Kinder“ – Schema paßt, hat mich dieses Jahr begeistert. Allerdings kannte ich diese Kinder auch vom Jahr zuvor.
Ich habe weiterhin gemerkt, dass es mir Freude bereitet, eine Entwicklung bei Kindern zu beobachten. Ich meine damit nicht nur die Entwicklung, die aufgrund der 10 Tage Freizeit passieren (es wäre illusorisch, eine signifikante Prägung und Veränderung von Kindern auf Basis dieser Kurzzeiterfahrung zu erwarten), sondern auch generell die Entwicklung, die einige der Lütten im letzten Jahr durchlaufen haben.
Darüber hinaus habe ich auch gelernt, dass mir Teamarbeit in der Leitungsrunde sehr wichtig ist. Wenn hier die falschen Motivatoren angewendet werden, kann es sehr schnell sehr unangenehm werden. Wenn sich ein Team nur für eine einmalige Aktion 10 Tage im Jahr zusammenfindet, können hier sehr schnell Ungleichgewichte entstehen, die irgendwie schräg werden. Wenn dazu dann noch eine Form von Lagerkoller kommt, ist das Chaos vorprogrammiert.
Fazit für mich aus den Punkten weiter oben ist es, dass ich definitiv wieder Blut geleckt habe, Jugendarbeit zu machen. Allerdings glaube ich, dass ich aus der Erfahrung mit festen Gruppen heraus wie ich sie während meiner Pfadfinderzeit gesammelt habe, eher Lust darauf habe, „meine“ Jungs und Mädels regelmäßig zu treffen (beispielsweise eine Pfadfinderjugendgruppe) und aus diesem festeren Kreis heraus mit einer festen Leiterrunde, die sich kennt und gegenseitig viel besser einschätzen kann, eigene Aktionen und Fahrten zu entwickeln.
Mit einer Gruppe auf „große Fahrt“ zu gehen, die viel spontaner und individueller angepasst ist, als eine Kinderfreizeit für 92 Kids, die man kaum vorher kennt, das wäre schon ein Traum. Ich fürchte nur, dass ich diesen Traum realistisch nicht wirklich umsetzen kann. Wer Ideen dazu hat, wo, wann und wie mir dies mit meinem Beruf möglich ist – Ideen (Kommentare) her! Und ja, der Input von Familienmitgliedern ist diesmal explizit erwünscht!
Und ja, Ehrenamt ist und bleibt Ehrensache!
3 Antworten zu “Kinderfreizeit-Summary”
Was machst du denn beruflich? (Um mal blöd zu fragen – UNd „Informatik“ is als Antwort unerwünscht ;))
Ums spezifischer auszudrücken: was sind deine Einschränkungen?
Nun, ich dachte, dass dies hinlänglich bekannt wäre:
Ich arbeite als IT Security Berater für Computacenter in Hamburg. Ich verdiene also mein Geld damit, dafür zu sorgen, dass so Firmen wie große Banken oder Automobilunternehmen keinen Computervirus bekommen und die bösen Hacker übers Internet die Firmen schwieriger angreifen können.
Ernsthaft: innerhalb dieses Beratungsjobs bin ich deutschlandweit recht viel beruflich unterwegs und kann daher keine festen Termine wie bspw. freitags nachmittags 17h Gruppenstunde in meinen Kalender einplanen.
Unter der Woche sieht es noch schwieriger aus, weil ich hier oftmals geschäftlich übernachte und halt nicht in Hamburg bin.
Somit ist für regelmäßige Aktivitäten leider nur am Wochenende Zeit und am Wochenende will ich keiner Jugendgruppe eine Gruppenstunde zumuten.
Daher glaube ich, die Form von Jugendarbeit, die ich gerne machen möchte, nicht machen zu können, weil hier die Kontinuität fehlen würde.
Hoffentlich macht dies die Situation ein wenig klarer.
Hm, den Text hier will ich eigentlich seit ein paar Tagen schreiben, und jetzt is er fast obsolet 😉
Anyway:
Hast du schon mal drüber nachgedacht, vielleicht nicht der „Hauptleiter“ einer Gruppe zu sein?
Ich hab mit meiner Schwester sehr lang (ich glaub > 2 Jahre) die Wölflinge zu zweit gemacht, am Ende sogar alleine. Und wir wären froh gewesen, jemanden zu haben, der zwar nicht regelmäßig, aber hin und wieder da ist, um mitzuleiten.
Dann verbringt man zwar nicht jede Woche mit „seinen“ Kiddies, aber trotzdem noch oft genug. Oft genug, um es als „seine“ Gruppe zu bezeichnen und „ihr“ Leiter zu sein. (Es sei denn, du kannst nur alle 7 Wochen zu Gruppenstunde kommen, das wär dann doch vielleicht was selten).
Vielleicht wär das ja ein Modell.