Nerd Corner: Festplattenprobleme


Ich habe mir vorgenommen, ein bisschen mehr über die Dinge zu schreiben, die mich täglich oder zumindest wochentäglich beschäftigen. Daher gibts jetzt hier auch ne Nerd Corner, in der ich über IT relevante Themen berichte, weil das halt die Themen sind, die mich sowohl beruflich als auch in meiner Freizeit immer mal wieder verfolgen.

Starten möchte ich aus semi-aktuellem Anlass mit einem Phänomen, dass mir in letzter Zeit zu häufig sowohl im Freundeskreis als auch in eigener Erfahrung passiert ist: dem Systemcrash. 

Er kündigt sich langsam und schleichend durch nicht sauber runterfahrende Systeme an, setzt sich durch Bluescreens und gelegentliche Startschwierigkeiten fort und zeigt sich im Endausbau in den seltsamsten Fehlersituationen.

Die Ursache war dabei nach meiner eigenen Erfahrung und langen Stunden des Suchens – wenn es nicht an einem verdaddelten Betriebssystem mit Treiberproblemen lag –  in allen hardwarebedingten Fällen die Festplatte. Sofern die Platte seltsame Dinge macht und die darauf gespeicherten Daten nicht verlässlich ablegt, führt das zu einer Horde von Computerproblemen.

In nahezu allen Fällen hat eine neu gekaufte Festplatte (keine aus dem Fundus) und ein neu installiertes System das Problem insbesondere bei Notebooks aus der Welt geschafft. Vorher in Verdacht geratene Komponenten wie CPU, Speicher und Lüfter waren an den Problemen meiner Erfahrung nach unschuldig.

Leider habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass gerade bei häufigem mobilem Einsatz, der Nutzung von Standby-Modi und zunehmenden Plattengrößen dieses Problem massiv verstärkt. So habe ich selbst in den letzten 2 Jahren schon 2 Festplatten unterwegs „verschlissen“. 

Für mich ergeben sich daraus mehrere Schlussfolgerungen:

  1. Bei einem Computerproblem: Schaut Euch zunächst die Festplatte genau an! Idealerweise macht einen Sektor-für-Sektor-Test der Platte.
  2. Festplatten sind Verbrauchsgegenstände mit einer begrenzten Haltbarkeit. Das wiederum führt zu
  3. Backups sind gerade bei Notebooks absolute Pflicht. Keine Ausrede! Idealerweise sollte man diese Backups auf ein vernünftig gemanagtes Storagesystem oder auf einen entsprechenden Cloud Service packen. Details und Konzepte vielleicht in einem zukünftigen Blogpost.
  4. Man muss damit rechnen, ein bis zwei Mal pro Jahr eine Systeminstallation durchzuführen. Hier gibt es mehrere Techniken, die die leidigen Installationsorgien ersparen. Disk Images oder geskriptete Installationen sind hier hilfreich.
  5. Vielleicht sind Solid State Disks aufgrund fehlender mechanischer Teile weniger anfällig gegenüber Veränderungen. Da ich diese Technik jedoch leider noch nicht über einen längeren Zeitraum täglich einsetzen konnte, fehlen mir hier die Erfahrungswerte.
  6. Führt eine Installations-CD oder ein Linux auf dem USB Stick gerade auf Reisen mit Euch.

Für eine schnelle Notlösung reicht aber auch in den meisten Fällen ein Computerladen und ein Kiosk, in dem man eine Linux-Zeitschrift-mit-aktuellem-Ubuntu-auf-DVD erwirbt. Hat mir auch letztlich in Karlsruhe den Abend gerettet.


2 Antworten zu “Nerd Corner: Festplattenprobleme”

  1. alloha,

    Da ich vor einigen Monaten einen vollkommen unprovozierten und unvorangekündigten Plattencrash hatte und richtig Geld für die Datenwiederherstellung berappen durfte (ja, ich weiß, man sollte Backups machen), hatte ich mich mal hingesetzt und ein halbwegs flexibles Backupscript geschrieben.

    Eigentlich wollte ich auch schon längst darüber bloggen, allerdings hab ich das erstmal hinausgezögert, bis der Umzug meines Blogs auf den eigenen Server fertig ist.

    Nur eben als kleine Anregung:
    Mein Skript ist auf externe USB-Platten ausgelegt, hängt sich in udev mit einer Regel rein und sucht dann unter etc nach einem config-file für die Platte (anhand der Partitions UUID) und macht dann einen rsync auf die Platte, wo hardlink-kopien rotiert werden.

    Funktioniert wunderbar, man kann pro Platte unterschiedliche rsync.exclude-files angeben, etc. – einfach Platte anstöpseln / anschalten und schon legt das backup los.

    Werde ich aber auf jeden Fall noch drüber bloggen und das Skript bereitstellen für diejenigen, die es interessiert, versprochen 🙂

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