DSLAMs in Hotels


Bei einem meiner letzten Hotelbesuche habe ich eine für mich als diplomierten Informatiker in der Fachrichtung Telekommunikation faszinierende Beobachtung gemacht: Das Hotel verfügte über einen LAN-Internetzugang im Zimmer. Gut, das an sich ist eher maximal unspannend, immerhin ist das in jedem besseren neugebauten Hotel Standard und viele Hotels rüsten halt auch auf LAN Dosen in ihrem Zimmern um.

Aber: irgendwie war in meinem Zimmer keine LAN-Dose. Kein RJ-45 Anschluss in irgendeiner Wand. Lediglich von der Telefondose ging ein dezentes Kabel zu einer Kiste auf dem Schreibtisch und aus dieser Kiste schaute ein LAN Kabel heraus.

Nachdem ich die Kiste angehoben hatte, blickte ich auf ein strunzdoofes DSL-Modem. Seltsam, ob ich dann wohl meine Providerdaten benötigen würde?

Nein, die Lösung des Rätsels ist technisch komplexer, aber hochspannend: das Hotel betreibt den Access Bereich in die Zimmer über die hauseigene vorhandene Kupferdoppelader-Telefonieinfrastruktur und fährt DSL parallel zur Telefonie.

Natürlich benötigt man dazu ein passendes Gegenstück für das DSL Modem, eben einen DSLAM. Und, oh Wunder, die Kisten gibt es tatsächlich als IP-DSLAM für genau diesen Einsatzzweck, mit 24 oder 48 Ports und das zu einem Preis, der einem besseren managed switch im Ethernetumfeld entsprecht. Interessant auch, dass diese DSLAMs dann IP statt ATM auf der Leitung sprechen.

Also, ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich fand die Lösung richtig pfiffig….


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