Nun, eigentlich war ich um 19h heute nicht sonderlich schlecht gelaunt. Ich hatte die Reise durch die Republik in den letzten Tagen gut hinter mich gebracht, habe ein paar Sehenswürdigkeiten in Berlin bestaunen können und ein schönes Wochenende in der Nähe von Münster verbracht und freute mich dann auch wieder auf mein Bett in Hamburg und insbesondere die Tatsache, diese Woche mal nicht unterwegs zu sein, sondern hier ein wenig hanseatische Heimatluft schnuppern zu können.
Davon trennte mich nur noch die Bahnfahrt 2. Klasse, aber diese im ICE und mit der Hilfe einer neuen, wirklich praktischen Reisetasche mit 4 Rädern von Samsonite und einem frisch aufgeladenen Akku für mein Notebook. Also, es konnte eigentlich nix mehr schief gehen. Eigentlich.
Uneigentlich habe ich das Vergnügen gehabt, mir das Großraumabteil mit 20 sturzbesoffenen Sportlern/Sportfans/Idioten zu teilen, die in Fanblocklautstärke Lieder intoniert haben, bei denen die einzigen Textfragmente, die ich durch meinen auf Anschlag gedrehten Kopfhörer immer noch verstanden habe, Muschi, Möse und Ficken. Es waren also unterhaltsame gute 2 Stunden, die ich mit diesem “Verein” verbracht habe; immerhin, nachdem die Schaffner darauf hingewiesen haben, dass ca. 100 weitere Fahrgäste diese Meute als Zumutung empfinden, haben sie immerhin den Schallpegel ein wenig gesenkt.
Nun, und ich dachte, dass meine Bahnerlebnisse mit besoffenen weiblichen Kegelclubs, die am Wochenende in RegionalExpressen unterwegs sind, den Gipfel der möglichen Zumutung im öffentlichen Personenverkehr darstellen.
Moral der Geschicht’: es wird Zeit, dass ich meinen Bahn.comfort-Status bekomme und dann in solchen Situationen schnell in ein anderes Abteil ausweichen kann….