Author: admin

  • Geburtstag im Café

    27. Januar 1997 / Hamburg:

    Ein kalter Januartag. Niels, Malte und ich ziehen um die Häuser, um eine Möglichkeit, die Zeit bis zum Nachmittag totzuschlagen. Langeweile macht sich breit. Und, zu allem Überfluss habe ich auch noch Geburtstag.

    McDonalds stellte keine wirkliche Lösung dieses Problems dar und so sind wir nach einiger Zeit und viel Herumirren in einem kleinen Café in einer Seitenstraße gelandet.

    Dort wurden gerade die Kreidetafeln mit dem Gericht des Tages beschrieben und wir nisteten uns auf einen Tee dort ein und philosophierten über Gott und die Welt. Nach ein paar Stunden und einer Begegnung mit einem Duisburger Straßenmusiker war mir klar – das war wohl die bislang schönste Art, meinen Geburtstag zu feiern.

    Von dort an versuchte ich bislang jedes Jahr, meinen Geburtstag in einem Café zu verbringen, und auch dieses Jahr mache ich da keine Ausnahme.

    Daher:

    kommt doch einfach am Dienstag, den 27. Januar 2004 ab 18h ins La Croque in Köln. Die erste Runde geht natürlich auf mich.

    Ach, nur als Fußnote:
    Das Café, in dem ich damals meinen Geburtstag verbracht habe, ist inzwischen wie vom Erdboden verschluckt. Trotz intensiver Suche vor Ort war es bei einem Besuch Hamburgs vor anderthalb Jahren nicht mehr auffindbar.

  • Flieger-Freunde

    Nun, dank des Flughafens Köln/Bonn haben wir in Deutschland nun fast identische Verhältnisse wie die – aufgrund ihrer prikären Insellage – schon immer aerophilen Britten.

    Eine Riesenmenge an Billigfliegern, allen voran Germanwings, HLX und auch bald Easyjet steuern eine mannigfaltige Vielzahl von europäischen Zielen zu Zahnspangenträgerinnentaschengeld – kompatiblen Preisen an.

    Doch, was genau bewirkt diese sozioökonimische Veränderung des Reiseverhaltens des Durchschnittsdeutschen? Klar, auf den ersten Blick: man fliegt mehr.

    Schwierig wird es nur, wenn man allein fliegt. Dann ist man auf Gedeih und Verderb dem Sitznachbarn ausgeliefert. Wer kennt das nicht, diese herzzerreißenden Gespräche über Beruf, Politik und Beziehungskrisen, die sich innerhalb der kurzen Zeit zwischen Start und Landung entwickeln und meist unweigerlich im Austausch von Adressen, Telefonnummern oder gar Wäschestücken enden.

    Obwohl man die Person, der man da gerade die Geschichte der selbst erlebten Geschlechtskrankheiten in allen Einzelheiten darbietet, erst seit ein paar Minuten und dank des Schicksals der freien Platzwahl kennengelernt hat, ist das Gefühl von Vertrautheit, ja sogar tiefer und inniger Freundschaft plötzlich da. Ob dies eine Nebenwirkung des Kabinenunterdrucks oder des Tomatensaftkonsums ist, darüber kann nur gemutmaßt werden.

    Doch, so plötzlich wie die Freundschaft began, so plötzlich endet sie auch wieder, sobald das Fahrgestell auf dem Boden aufsetzt. Merke: begehe niemals den Fehler und melde dich bei einem Deiner Flieger-Freunde erneut. Versuche es erst gar nicht – oder glaubst Du etwa, das die Telefonnummer wirklich echt war? Oder die Liste der Geschlechtskrankheiten? Hey, ich bitte Dich, immerhin bist Du schon seit einigen Jahren auf diesem Planeten unterwegs und kannst offensichtlich sogar das Internet bedienen.

    Und jetzt erzähle mir bloß, dass Du sie nicht noch zwei Stunden vor dem Abflug einstudiert hast, Deine ganz persönliche Lebensgeschichte für diesen Flug? Nicht… oh, dann bereite Dich am Besten beim nächsten Mal besser vor. Und vergiß nicht, die Kinder Deines Nachbarn zu fotografieren.

  • Irgendwie ist die Welt arg klein

    Komisch aber wahr, irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt so _richtig_ klein geworden ist. Leute, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe, lachen mich plötzlich in Form eines Fotos in der Inbox eines unserer Azubis an.
    Andere Leute treffe ich in den ulkigsten Kontexten wieder und irgendwie ist eh jeder mit Jedem verwandt. Katalysator und Zentrum meiner persönlichen Verschwörungstheorie ist übrigens inzwischen nicht mehr Remscheid, sondern die Unix-WG in Bonn, die auch http://www.openbsd.de betreuen.
    Da und im Dunstkreis dieser WG passieren die lustigsten Dinge – da treffen sich Frauen wieder, die seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen (muss wohl was mit einem gemeinsamen Ex-Freund zu tun haben) und irgendwie kennt diese WG auch so ziemlich jeder, der OpenBSD richtig schreiben kann (auch wenn er es haßt). Naja, und dann ist da natürlich noch diese verflixte FH, wo auch irgendwie jeder jeden kennt. Ich habe ja schonmal an die “Flucht” auf einen anderen Kontinent gedacht, aber auch da ist es bestimmt so, dass man Leute auf die ulikgsten Arten und Weisen wiedertrifft.
    Denn, das Internet ist böse – da surft man in aller Ruhe auf einer wunderbaren Zeitverschwendungsseite herum (http://www.angesagter.de) und sieht sich plötzlich mit einer Ex-Nachhilfeschülerin konfrontiert – irgendwie ist die Welt echt abgedreht.

  • Christian mal wieder unterwegs

    Länger habe ich keine Zeit mehr gehabt, ein wenig über mein Leben zu berichten; aber das interessiert eh kaum und ist zumeist ja auch sehr langwelig. Doch, es gab kleine Veränderungen in letzter Zeit.

    Kaum zu glauben aber wahr, in den letzten Wochen mußte ich doch glatt von meinen Lieblingshobbies Schlafen, Essen und Fernsehen Abstand nehmen – und das alles, um an anderen Orten zu schlafen, zu essen und fernzusehen …

    Die Arbeit rief nämlich ein wenig, und so zog es mich nicht nur nach Berlin, um dort eine Ärztefortbildung für Campus IT-mäßig zu betreuen, nein, auch die Wise Guys haben mich durch die halbe Republik gejagt; von Koblenz bis nach Bielefeld reiste ich so kreuz und quer durch die Republik.

    Dazu kam dann noch Bühnenbau in Heidelberg – genauer Nussloch – für den DFAV. Gottseidank mußte ich aber nicht nur Bühnen bauen, sondern hatte auch die seltene Gelegenheit, Arbeit und Privates zu kombinieren; Yvonne hat mich am Samstag und Sonntag besucht und wir haben ein tolles Wochenende in Heidelberg verbracht; neben der Erkenntnis, dass dort besser einkaufen ist, haben wir dort auch ein Subway(!) entdeckt – und die Toronto Clique hat spontan beschlossen, demnächst nach Wuppertal durchzustarten.
    Darauf folgte dann ein weiteres Campus-Wochenende in Garmisch. Immerhin, an diesem Wochenende habe ich sogar etwas gelernt, nämlich dass Frauen, die in Dirndls gut aussehen, in anderer Kledung wenig attraktiv sind – und der Umkehrschluss erst recht stimmt! Nun, wenn alles so weitergeht wie bisher, werde ich wohl dort häufiger anzutreffen sein; immerhin gibt es alleine dort im Juni 4x eine Fortbildung.
    Nur, 4x wäre dann doch 2x zuviel pro Monat.