Realität


ist in der Regel ungleich zu einer Story. Einer Story liegt meist ein Erlebnis in der Realität zugrunde. Jedoch sind die meisten Ereignisse todlangweilig. Um sie in eine Story zu verwandeln, muss man eben die Story des Ereignisses finden und diese erzählen. Fachleute nennen das auch “herausarbeiten”.

Dazu kann man bestimmte nebenläufige Handlungsstränge weglassen, Ereignisse in einen Zusammenhang bringen (konsolidieren nennt sich das wohl neumodisch) und auch die eine oder andere Ungenauigkeit einflechten, sofern dies der Pointe dient.
Der Story zuliebe sollte man auch auf ambivalente Betrachtungen von Sachverhalten verzichten. Vorurteile und Einseitigkeiten helfen einer Story oft besser als “Das war nicht gut, aber andererseits ….”.

Menschen, die ein Weblog lesen, wollen Storys lesen. Daher – der Leser ist Kunde und der bekanntlich König – finden sich auf dem Küchenserver auch in der Regel Storys wieder. Bedenkt das bitte, wenn Ihr das nächste Mal in meinem Keller steht und feststellt, dass das neue 25 EUR Fahrrad doch eigentlich viel zu wenig Luft in den Reifen hat, um damit ernsthaft eine Runde gedreht zu haben.


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