Als Teenager hatte ich immer einen Walkman dabei, als ich mit dem Bus und der Bahn nach Köln gefahren bin oder Freunde besucht habe. So nervig das ewige Akkuwechseln und CDs auf Tape kopieren doch war, umso mehr schätze ich in der Retrospektive doch diese Art des Musikhörens.
Dazu gibt es zwei Gründe:
Wenn Du Kassetten hörst, ist Titel überspringen aufwändig. Daher hörst Du ein Album oder eine Kassette immer in einem Stück und zwar genau in der Titelzusammenstellung, die sich der Künstler oder Produzent vorab überlegt hat. Die Gesamtdynamik des Werks wird also zusätzlich zu den einzelnen Stücken erlebt. Heute kann man sehr einfach Titel überspringen oder auch
Kassetten sind groß und klobig.
Das Packvolumen, dass es Dir heute ermöglicht ca. 6000 Songs mitzuführen, brauchte man bei Kassetten für ein einziges Album. Du hattest also zwei, maximal drei Kassetten, die Du bei Dir gehabt hast. Daher hat man die einzelnen Alben viel häufiger gehört, denn Tapes wechseln hat ja auch wieder Arbeit gemacht, was auch dazu geführt hat, dass man viel mehr Zeit mit den einzelnen Songs verbracht hat.
All dies hat dann bei mir zumindest dafür gesorgt, dass ich zu den CDs aus dieser Zeit eine viel innigere Verbindung habe, als zu den Werken, die ich mir derzeit so (meist im Apple iTunes Shop) kaufe – und manchmal kurz davor bin, den iPod zugunsten des alten Walkman für ein paar Wochen ad acta zu legen.
Und früher war Musikhören doch irgendwie besser
[kurz vor Hamburg; Van Halen – Take Me Back (Deja Vu)]