Es scheint, als wäre die Wirtschaftskrise in Deutschland angekommen. Zumindest könnte man das meinen, wenn ich mir die Summe der diesjährigen Weihnachtsgeschenke, die nicht von Freunden und Verwandten kommen, ansehe.
Früher – in den 50ern, 60ern und 70ern schien es noch durchaus üblich zu sein, Geschäftspartner mit großzügigeren Geschenken zu bedenken. Ich erinnere mich hier an Geschichten über meinen Großvater, der zu Weihnachten teilweise zu große Geschenke abgelehnt hat, weil er diese mit seinem eigenen Gewissen nicht mehr vereinbaren konnte.
In den letzten Jahren gab es noch die vereinzelte Flasche Wein von diesem oder jenem Hersteller, aber dieses Jahr beschränken sich die Geschenke sowohl von den Firmen, mit denen ich beruflich zusammenarbeite als auch von den Firmen, bei denen ich im Jahr deutlich vierstellige Umsätze lasse, auf ein Buch über die Firmengeschichte der betreffenden Firma und einen Kugelschreiber, den ich aber nur indirekt über Umwege bekommen habe (Verlosung der gesammelten Weihnachtsgeschenke beim Kunden).
Es scheint so, als wäre in Deutschland ein Geschenk der Firma oder von Partnern in der Tat nicht üblich. Eine kurze Umfrage in meinem Haushalt hat eine 100%ige Übereinstimmung mit meiner eigenen Situation ergeben. Verständlich ist dies ja im direkten professionellen beruflichen Umfeld, um dem Verdacht der Bestechung zu entgehen, auch beim eigenen Unternehmen ist es mir lieber, dass mein Arbeitsplatz in 2009 sicher ist anstatt ein Geschenk zum Jahresende zu bekommen.
Von den Firmen, für die ich im beruflichen Umfeld arbeite und die unsere Kunden sind, möchte ich erst gar nicht reden; immerhin zahlen diese Unternehmen gutes Geld für eine hoffentlich gute Dienstleistung und müssen darüber hinaus nicht noch Weihnachtsgeschenke on top investieren.
Bei Unternehmen, die mich zu ihren guten Kunden zählen können, würde ich mich jedoch über eine Wertschätzung, die über eine SMS zum Jahreswechsel hinausgeht, freuen. Ich gehöre dabei nicht zu der Sorte von Kunden, die nach der dritten Pizzabestellung in einem Jahr eine Gratislieferung erwarten, aber bei den Unternehmen, bei denen ich Doppelgoldsternchen-, Mega-Platin oder andere $tollerHecht Kundenkarten bekommen haben, wäre zumindest eine Weihnachtskarte angebracht.
In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten wäre es nämlich gerade clever, die umsatzbringenden treuen Kunden noch stärker an die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu binden, oder? Und ja, ich bin tatsächlich so kurzsichtig, dass ich mich durch ein einfaches, aber angemessenes Weihnachtsgeschenk “kaufen” lasse.
Wie sieht es denn bei Euch aus? Gab es Weihnachtsgeschenke von Eurer Firma? Von den Firmen, mit denen Ihr zusammengearbeitet habt? Oder solchen, bei denen Ihr $superMegaTollerKunde seid? Und wie ist Eure allgemeine Meinung zu Geschenken oder Dankeschön-Gesten zum Jahreswechsel im nicht-privaten Umfeld?
Eine Antwort zu “Weihnachtsgeschenke im Firmenumfeld”
Mh… dickes Weihnachtspaket vom Arbeitgeber bekommen. Und ich mein dick!